Das EigenArt-Archiv: Rückblicke auf das Veranstaltungsjahr 2008

Philip Gröning - Die große Stille (D 2005)

Kino in der St. Johannis Kirche

Wir 'begleiten' das Kulturprogramm zum 750jährigen Bestehen der St. Johannis Kirche in Visselhövede mit einer besonderen Film-Auswahl. Gezeigt werden überzeugende Filme, die anregen, die Lust zum Hinsehen vermitteln und zugleich pures Kinovergnügen bereiten. Lassen Sie sich ein auf besondere Filme, die Berührungspunkte haben zu zentralen Themen des Glaubens: Vertrauen, Glauben, Liebe, Leiden und Sterben, Schöpfung und Schönheit des Lebens.

Unser Kirchenkino wird unterstützt und durchgeführt durch das Kinoteam des Mobilen Kino Niedersachsen.

Erst in der Stille beginnt man zu hören. Erst wenn die Sprache verstummt, beginnt man zu sehen.

Der Karthäuserorden gilt als eine der strengsten Bruderschaften innerhalb der römisch-katholischen Kirche. Verborgen vor den Augen der Öffentlichkeit folgt das Leben der Mönche den Jahrhunderte alten Regeln und Ritualen des Ordens.

16 Jahre nach seiner ersten Begegnung mit dem derzeitigen Prior des Ordens erhielt Philip Gröning die Genehmigung, einen Film über das Leben der Mönche zu drehen. Diese einzigartige Drehgenehmigung ist das Resultat einer langjährigen und vertrauensvollen Beziehung zwischen Philip Gröning und dem Prior der Grande Chartreuse.

Bedenkt man, dass vor Philip Gröning noch niemandem solch eine Dreherlaubnis erteilt wurde, wird dieser Film vielleicht auch der Einzige bleiben.

Philip Gröning lebte in der Grande Chartreuse mit den Mönchen und begleitete sie mit seiner Kamera. Indem er am rituellen und alltäglichen Leben teilnahm, erfuhr er selbst, was es bedeutet, ein Einsiedlerleben zu führen. Auf diese Weise begann er eine Reise in die Welt der Mönche und Novizen, die ein Leben zwischen Riten und modernen Errungenschaften führen.

Der Film ist eine sehr strenge, fast stumme Meditation über das Klosterleben in sehr reiner Form. Keine Musik, bis auf die Gesänge der Mönche, keine Interviews, keine Kommentare, kein zusätzliches Material. Nur der Lauf der Zeit, der Wechsel der Jahreszeiten und das sich stetig wiederholende Element des Tages: das Gebet.

Ein Film, selbst mehr Kloster als Abbild. Eine Reise in die Stille.