Das EigenArt-Archiv: Rückblicke auf das Veranstaltungsjahr 2005
Das Konzert mit Pee Dee River wird nach der Tsunami-Flutkatastrophe in Südasien spontan unter das Motto „Wir helfen!“ gestellt. Der gesamte Erlös wird den Flutopfern in Südasien gespendet. Als Spendenempfänger wurden die SOS-Kinderdörfer ausgewählt, denn die betroffenen Kinder benötigen sehr langfristige Hilfe – also genau das, was die SOS-Kinderdörfer bieten.
Twelve Strings, das sind die Köpenicker Thomas Glatzer und Matthias Wiesenhütter. Sie sagen von sich, dass sie mit ihren Gitarren klangstarke Instrumentalmusik in die Welt tragen. Eine Musik, die ruhig ins Publikum fließt und Entspannung verspricht.
Im Weltraum wird jetzt Platt geschnackt. "Strohl mi rup, Schrotty" und "all'ns klor to'n ballern" heißt das dann. Hobby-Filmemacher Martin Hermann und seine Freunde wollten "etwas Abgefahrenes" machen und haben in dreijähriger Arbeit eine plattdeutsche Satire auf Raumschiff Enterprise De Apparatspott – Gerangel in Ruum & Tied gedreht.
Ungewöhnliche Melodien und Rhythmen des Balkanraumes, der jiddischen und der Zigeunermusik standen auf dem vielfältigen Programm: Schräges und Gerades, Fremdes und Vertrautes in einer Besetzung mit Streichern und Bläsern, Akkordeon, Gitarre und Rhythmusinstrumenten. Kontraste zwischen mitreißender Volksmusik aus Bulgarien und Musettwalzern aus Frankreich wurden wunderbar herausgearbeitet.
Es groovt gewaltig, wenn „das Lux“ in die Saiten greift und mit erdiger Samtstimme ihre Songs in den Raum schickt. Direkter Weg durch die Gehörgänge mitten in die Seele. Kein Glitzerpop, sondern anfassbare Songs von einer charismatischen Frau, die etwas zu erzählen weiß.
Alexandra Kampmeier entführte das Publikum in mehreren Etappen – immer wieder durch kleine Appetit-Häppchen aus der Küche unterbrochen – in die erotischen Welten des Orients und weiter bis nach Indonesien. Das gute alte „Es war einmal . . .“ führte hin zu – oft nur angedeuteter – Erotik und endete wie’s sich gehört: „ . . . und wenn sie nicht gestorben sind, dann lieben sie sich noch heute . . .“
Wir haben das Duo Diagonal auf die Bühne des Heimathauses in Visselhövede geholt, das sich seit 1999 weltweit einen Namen gemacht hat. Große Sprachprobleme haben die beiden Künstler dabei sicher nicht gehabt – ihr Programm kommt weitgehend ohne Worte aus.
Eine Geige, eine Gitarre und ein Akkordeon – alternativ: eine Geige, eine Flöte und ein Kontrabass. Irish Folk, gespielt von der Gruppe Dán. Einfach Irish Folk? Lieder und Instrumentalstücke über Liebe, Leid und Tod. Real Irish eben.
Ein Mann - zwei Stunden - allein mit seinen beiden Celli auf der Bühne des Heimathauses. Schon zum dritten Mal gastierte der Cellist bei uns und jedes Mal vergrößert er seine Fangemeinde. Dieses Mal kam er ohne viele Worte zur Sache: Das Cello sprach - sowohl mit klassischen als auch ganz ungewohnten Klängen. Huschke bot ein Spektrum, das man diesem Instrument niemals zutrauen würde. Virtuos und in absoluter Perfektion.
Ein lakonisches Roadmovie, das inhaltlich und auch musikalisch den Bogen von Sachsen-Anhalt bis in die Sümpfe von Louisiana (USA) schlug. Die ebenso humorvolle wie ruhige Erzählweise des Filmes sog die Zuschauer in ihren Bann und auch, wenn’s am Ende auf der Heimathaus-Terrasse etwas fußkalt wurde, so fiel doch niemandem auf, dass der Film mit fast 2 Stunden Dauer „Überlänge“ hatte.
Es brauchte nicht viel: Drei Stühle, ein Strauß Rosen, nasse Schwämme, drei Improvisationskünstler und einen Pianisten. Instant Impro war zu Gast – und der Saal tobte. Wie erwartet. Konzentration auf die Vorgabe, überbordende Phantasie, Witz und Aberwitz, alles gepaart mit großer darstellerischer Kunst und dem immer spürbaren Spaß an der Sache – Instant Impro vereint diese Vielfalt und brachte am Samstag spektakuläres Improvisationstheater auf die Bühne des Heimathauses.
Das „Irland-Journal“ schrieb über die CARA-CD: » ... Cara, ein neues Quartett um die "More Maid" Gudrun Walther (Gesang und Fiddle). Ausgangspunkt ist ... feinster Irish Folk, aber was Cara da zu Gehör bringt, das ist letztendlich ganz eigene eigenwillige Musik. Mal vertrackt, mal einschmeichelnd, mal kompliziert, mal schlicht, mal keltisch, mal eher nicht. Immer spannend und zu jeder Sekunde originell.«
Les Privatiers - die wohl vielversprechendsten Newcomer der Region. Ein frischer und unverbrauchter Sound, der auch Ecken und Kanten nicht scheut, ein gutes Gespür für griffige Figuren und Arrangements, stilistische Vielseitigkeit und nicht zuletzt eine Sängerin mit mächtiger Röhre machen sie zu einer mitreißenden Festivalband.
Unter dem Titel "Mord und Totschlag" präsentieren der Schauspieler Hans-Christoph Michel als Sprecher und die Pianistin Christiane Hrasky uns einen "Egon-Erwin-Kisch-Abend“ . Teil Eins der Kisch-Trilogie gab's letztes Jahr - nun folgt Teil Zwei. Ein Abend mit Kultcharakter. Weit mehr als eine Lesung mit Musik. Eingebettet wird das Ganze – wie üblich – in gastronomische Genüsse, die das Café NebenAn bereitstellt.
Ein stimmungsvoller Abend im Heimathaus. Silvia Reiß brachte mit ihrer keltischen Harfe die Konzertbesucher zum Träumen. Klassische Titel aus Irland, Schottland, Wales und der Bretagne wechselten sich mit keltisch inspirierten aus Skandinavien ab. Skurril-dramatische Geschichten aus Irland amüsierten das Publikum.
40 + 60, das sind für Abi Wallenstein, den Kopf von BLUES-CULTURE, in diesem Jahr die magischen Zahlen: Er feiert 2005 sein 40jähriges Bühnenjubiläum und so ganz nebenbei wurde er am 8. Dezember 60 Jahre alt. Den kreativen Organisatoren der Veranstaltung war das natürlich Anlass genug, den Doppel-Jubilar mit einer Torte zu überraschen. Aber nicht irgendeine – nein, ein sensationelles Unikat mit einer persönlichen Widmung.