Das EigenArt-Archiv: Rückblicke auf das Veranstaltungsjahr 2013

SIXTYFIVE CADILLAC - Die Neuauflage des legendären Unplugged-Konzertes

Müssen sich diese Herren noch vorstellen? Eigentlich nicht. Von der Nordsee bis in den Frankfurter Raum, vom Münsterland bis ins polnische Poznan gibt es kaum noch Gegenden, die SIXTYFIVE CADILLAC auf ihrem musikalischen Streifzug nicht besucht - und zum Blues bekehrt haben. Denn die Band mit Wurzeln in Fallingbostel ist seit zwanzig Jahren in einer ganz besonderen Mission unterwegs.

Eigentlich scheint alles klar, sobald SIXTYFIVE CADILLAC auf die Bühne kommen: Zwei Sänger, deren Outfit keinen Zweifel daran lässt, um welche Art Mission es sich handelt. Schwarze Hüte, schwarze Anzüge, schwarze Sonnenbrillen und dazu unbeeindruckte Gesichter - nicht nur Blues-Brothers-Fans merken sofort, welche Richtung die zehnköpfigen Band einschlagen wird. Aber - und darauf sind die Musiker stolz - das simple Aufwärmen alter Klassiker ist überhaupt nicht SIXTYFIVE CADILLAC's Ding. Das wäre zu einfach. Das sollen die anderen machen. Das norddeutsche Live-Wunder spielt in einer anderen Liga. Das ist Hochleistungssport. Das ist Action. Das ist Geschwindigkeit.

Das musikalische Konzept ist recht offen. Zwar benutzen die Musiker die Songs der Blues Brothers, Beatles, Hendrix's, die großen Soulhits der Sechziger, arrangieren die Musik aber grundsätzlich um. "Sind das wirklich alles Oldies?" wird die Band nach ihren Auftritten ungläubig gefragt.


Alle Bandmitglieder kommen ursprünglich aus verschiedensten Musikbereichen, vom Jazz bis zum Funk, von Punk bis Heavy Metal, vom Reggae und auch aus der Klassik. So lassen sich fremde Einflüsse nicht unterdrücken, SIXTYFIVE CADILLAC versucht es auch gar nicht mehr. Das Ergebnis: eine der heißesten- und temporeichsten Live-Acts des Nordens. "Wir wollen nicht authentisch alt klingen, sondern suchen bewusst einen eigenen zeitgemäßen Sound". Kein Zweifel, dass das gelingt. 

Härter, schneller, wilder. Ein Abend mit den Jungs ist mehr als ein simples Konzert. Hier gibt's Entertainment, Energie, Adrenalin - und eine ordentliche Portion Humor. SIXTYFIVE CADILLAC haben dieses Erfolgsrezept verinnerlicht und der Preis dafür sind regelmäßig verschwitzte, am Rande des Zusammenbruchs stehende, aber begeisterte Fans. Denn warum sollte das Publikum weniger geben als die Band? Und die gibt bei jedem Auftritt alles. Darauf kann man sich verlassen. 


Spätestens jetzt stell sich jeder die Frage, wie das auf der kleinen Bühne im Heimathaus funktionieren soll. Ganz einfach - unplugged, unverstärkt: Bis auf den Gesang (die Sänger müssen natürlich Mikrofone benutzen) wird nichts weiter verstärkt. Die Bläser spielen völlig pur ins Publikum. Die Gitarristen spielen Acoustic-Gitarren und der Bassist eine Acousticbass. Diese Instrumente werden allenfalls durch kleine Kofferamps verstärkt, um sie gegen die Bläser und das Schlagzeug hörbar zu machen. Das Schlagzeug erklingt ebenfalls pur und ohne Abnahme. Aus diesen technischen Angaben wird klar: Der Klang wird sehr pur, direkt und auch eher leise werden. Keine Technik wird den Klang beeinflussen. Vom Programm her ändert sich nichts. Allerdings werden die Arrangements der Stücke so geändert, dass man sie in "akustischer" Version vortragen kann.

Trotz des "leiseren" Sounds wird es ein Konzert, das zum Mitgehen animiert. Deshalb wird der Veranstaltungsraum unbestuhlt bleiben. 

Die Band freut sich riesig, auch dieses Jahr wieder in Visselhövede spielen zu können - das Zelt-Konzert beim Kultursommer 2006 und das 2012er Unplugged-Konzert sind allen noch in bester Erinnerung.


SIXTYFIVE CADILLAC tritt in folgender Besetzung an :

  • Norbert Ohrt , Bremen ( Gesang )
  • Heiko Ebeling, Walsrode ( Gesang , Harp )
  • Georg Weisbrodt, Rupertsberg ( Posaune)
  • Dirk Riedsta, Hilversum, Niederlande ( Tenor - Saxophon )
  • Peter Reckenfelderbäumer, Münster/ Westf. ( Alt - Saxophon )
  • Jochen Pietsch, Göttingen ( Keyboards )
  • Rolf Mäusbacher, Meppen ( Gitarre )
  • Andreas Petalas, Thessaloniki, Griechenland ( Gitarre )
  • Michael Schrant, Haselünne ( Schlagzeug )
  • Walter Kohn, Fallingbostel ( Bass )       

Nach zwanzig Jahren Bühnenerfahrung bleibt Professionalität nicht aus: Neben Hunderten Einzelkonzerten konnte man die Herren auch zusammen mit so bekannten Acts wie Trini Lopez, Spencer Davis Group, Roger Chapman, Jenifer Rush, Supercharge, Right Said Fred, Django Edwards, Doldinger, den Guano Apes, Fury In The Slaughterhouse, den Rattles, Inga Rumpf und Frumpy, den Bates und den Sportfreunden Stiller auf der Bühne erleben.

Ein Blick ins Gästebuch bestätigt: ein Auftritt der coolsten Blues-Band östlich von Chicago beeindruckt nachhaltig: "Wann kommt ihr wieder in unsere Stadt?", steht da regelmäßig am Morgen nach einem Konzert. "Wie Jake und Elwood, nur besser!" sagen die Fans. Na, wenn das kein Kompliment ist.