Das EigenArt-Archiv: Rückblicke auf das Veranstaltungsjahr 2013

Queenz of Piano - Die Tasta-Tour

Klassik meets Kabarett

Anne Folger und Jennifer Rüth - feinfühlig und großartig aufeinander abgestimmt korrespondieren die Queenz of Piano in den Passagen, bei denen sie sich an die "klassischen" Vorlagen halten. Aber eigentlich ist Schwarzweiß"spielerei" so gar nicht die Sache der beiden jungen Frauen, die nicht nur mit ihren leuchtend roten Roben Farbe ins Spiel bringen. Zumal sie das Klavierspiel grenzenlos interpretieren und bravourös beherrschen. Ob im Sitzen, Stehen oder bäuchlings auf dem Flügel liegend - stets treffen die Virtuosinnen den richtigen Ton, lassen die Finger scheinbar schwerelos und in atemberaubendem Tempo über’s Schwarzweiß gleiten.

Nicht auf, sondern mit den Instrumenten agieren sie virtuos: sie entlocken ihnen Töne, von denen man nicht einmal ahnt, dass es sie gibt. Es sind nicht nur die Tasten, die bei Michael Jacksons Thriller, bei Chatchaturians Säbeltanz oder Zaquineus Tico Tico zur musikalischen Unterhaltung taugen. Die Flügel werden zum Percussionsinstrument, die Saiten werden mit Plektren für Gitarrenriffs benutzt. Vom Cembalo bis zur Bouzouki, vom chinesischen Gong bis zur alpenländischen Zither. Egal ob Holz, Saiten, Dämpfer oder Rahmen, jedem Teil entlocken die Queenz of Piano klangvolle Effekte und vereinen diese zu einer nie dagewesenen Art des Klavierspiels.

Charmant verpackt, kreativ inszeniert und amüsant dargeboten meistern sie gekonnt den Spagat zwischen Unterhaltung und anspruchsvoller Musik, bieten die perfekte Kombination aus weiblichem Charme, mitreißendem Entertainment und musikalischem Können und machen ihrem Namen alle Ehre. Denn Königinnen am Klavier, das sind sie zweifelsohne – aber mit einem Augenzwinkern.

Die Badische Zeitung schrieb: "In ihren rotseidenen Minikleidern, schwarzen Stillettos und wallenden Locken sind die beiden Pianistinnen tatsächlich eine Augenweide. Doch zum Erfolg wird so viel Sexappeal erst gepaart mit ganz viel Können. Und das beschränkt sich bei den Queenz nicht nur auf das Klavierspiel allein. Am Ende hatten sie so viel Witz und Charme versprüht und das Publikum mit ihrer Fingerfertigkeit auf den Tasten so schwindelig gespielt, dass der Beifall kein Ende nehmen wollte. "

Anne Folger kommt aus Weimar. Sie besuchte das Musikgymnasium Belvedere in Weimar und gewann schon als Schülerin bei acht Jugendwettbewerben erste und zweite Preise. Darunter der Grotian-Steinweg-Wettbewerb Braunschweig und die Steinway-Wettbewerbe in Hamburg und Berlin mit anschließender Einladung zum Steinway-Festival.

Anne studierte Klavier, Kammermusik und Liedbegleitung an den Musikhochschulen in Weimar, Paris und Freiburg. Dort schloss sie ihr Konzertexamen mit der Note 1,0 ab. Sie ist Preisträgerin der internationalen Klavierwettbewerbe Luciano Gante, Italien und Franz Liszt, Weimar sowie Stipendiatin der Hans-und-Eugenia-Jütting-Stiftung.

2006 konzertierte sie als Solistin in Kamakura (Japan), 2009 beim Festival West-Östlicher-Diwan in Weimar und beim Festival des Cordes Pincées in Rabat (Marokko). Sie spielte solistisch mit der Jenaer Philharmonie, dem Landestheater Eisenach und mit der Jungen Deutschen Philharmonie.

Theaterbegeistert nahm Anne an der Schauspielausbildung der MHS Freiburg teil und spielte in verschiedenen Theaterensembles. Als Improvisationsschauspielerin war sie Gast im Theater am Hechtplatz Zürich und gewann 2007 den 3. Platz beim europäischen Improfestival Weimar.

Jennifer Rüth wurde in Würzburg geboren. Mit 16 Jahren wurde sie Jungstudentin für Klavier am Konservatorium in Würzburg, um nach ihrem Abitur Klavier in Würzburg und Tarragona (Spanien) zu studieren. Den künstlerischen Aufbaustudiengang Klavierduo in Rostock schloss sie mit der Note 1,0 ab. Später studierte sie Jazzgesang in Stuttgart und München sowie am legendären Berklee College of Music in Boston.

Jennifer Rüth ist Preisträgerin von Solo- und Kammermusikwettbewerben, absolvierte mehrere Meisterkurse und debütierte bereits als Jugendliche mit dem Symphonieorchester Sliven (Bulgarien). Als Pianistin spielte sie mit Chris de Burgh und Ronan Keating und sang in diversen Musicals die Hauptrolle, u.a. an der Seite von Chris Howland und Angelika Mann. Mit ihrer Jazzformation Rebop gibt sie regelmäßig Konzerte, so z.B. bei den Internationalen Jazztagen Stuttgart.

Jennifer ist Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung. Während ihres Studiums belegte sie diverse Schauspielkurse. Als Gastmoderatorin arbeitete sie bei den Radiosendern "Radio Gong" und "Radio Primaton".