Das EigenArt-Archiv: Rückblicke auf das Veranstaltungsjahr 2010

Wolfgang Dimetrik

Bach auf dem Klassischen Akkordeon

Wir freuen uns sehr, Ihnen nach 2008 nun zum zweiten Mal Wolfgang Dimetrik, den Tastenhexer auf dem Klassischen Akkordeon, präsentieren zu können. Der Begriff Tastenhexer beschreibt Dimetriks einzigartige Fähigkeit, mit zwei Händen Notenfolgen zu spielen, für die man auf der Orgel beide Hände UND beide Füße benötigt ... Man muss sein Spiel nicht nur hören - man muss es auch sehen.

Der aus Österreich stammende Ausnahmemusiker, geboren 1974, erhält seinen ersten Akkordeonunterricht bereits im Alter von 6 Jahren bei Franz Maurer. Im Alter von 11 wechselt er an das Johann- Joseph- Fux- Konservatorium nach Graz in die Klasse von Prof. Mag. Erwin Moder. 6 Jahre später beginnt er sein Studium an der Grazer Musikhochschule bei Gastprof. Mogens Ellegaard, James Crabb und Geir Draugsvoll. Nach dem Diplomabschluss 1996 wechselt er als Stipendiat nach Würzburg in die Klasse von Prof. Stefan Hussong.

2001 absolviert er das künstlerische Diplom mit Auszeichnung und 2003 die Königsdisziplin aller Studiengänge, die Meisterklasse.

Bereits im Alter von 24 Jahren wird er an die Berufsfachschule für Musik in Altötting/ Bayern berufen, wo er seitdem die Fächer Akkordeon, Akkordeon/ Kammermusik, Methodik, Geschichte des Spiels und der Literatur, Didaktik für Akkordeon und Musikpädagogik lehrt.

Nach zahlreichen Meisterkursen rund um die Welt konzertiert er regelmäßig mit den namhaftesten zeitgenössischen Ensembles, wie z. B. dem „Ensemble Modern“, „Ensemble recherche“, „Ensemble SurPlus“ oder „Ensemble RECONSIL“. Durch seine rege Zusammenarbeit mit Komponisten unserer Zeit wie Adriana Hölszky, Uros Rojko, Marko Zdralek, Thomas Heinisch uvam. entstehen zunehmend Stücke für Akkordeon solo und Akkordeon Kammermusik.

Wolfgang Dimetrik kann auf unzählige Uraufführungen verweisen, wie z. B. „Lied für Orchester“ von Jörg Widmann mit den Bamberger Symphonikern unter Jonathan Nott oder „Die Wände“ von Adriana Hölszky unter Alfons Kontarsky in der Oper Frankfurt.

Nach der Veröffentlichung der ersten CD mit den Bach´schen „Goldbergvariationen“ im Jahre 2001 wurde Wolfgang Dimetrik als Newcomer in der internationalen Presse gefeiert. 2003 folgte seine 2. Einspielung mit „Ausgewählten Klaviersonaten“ von Joseph Haydn. 2007 erschien die 3.: ein Portrait über den Komponisten Uros Rojko mit dem programmatischen Titel „Spin“. 2008 veröffentlichte Dimetrik „One“, eine CD mit Werken von John Cage.

In der „Stuttgarter Allgemeinen“ wird Dimetrik als „Meister des reinen Tons“, im „Spiegel“ als „Tastenhexer“ bezeichnet, für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ bringt er „das Schifferklavier auf Trab“ und die „Neue Züricher Zeitung“ lobt den „himmlischen Klang“, der „jubelnd und klar, perlend, innig, tragend“, unvergessen bleibt.

2007 erhielt Dimetrik den Pasticcio-Preis für die CD mit Haydn-Klaviersonaten vom österreichischen Klassik-Radiosender Ö1. Die neue und damit frische Interpretation von 4 Haydn-Sonaten führte zu dieser Auszeichnung – Haydn am Akkordeon als CD des Monats September 2007.

Nach Visselhövede kommt Wolfgang Dimetrik direkt im Anschluß an seinen Auftritt bei der Lüneburger Bachwoche. Er wird Stücke von Bach vortragen, im Wechsel mit Kompositionen von Astor Piazzolla und Sofia Gubaidulina.

Ein seltenes und ungewöhnliches Klangerlebnis wartet auf Sie - Akkordeon mal ganz anders: neuer, frischer, spannender. Lassen auch Sie sich von diesem Künstler und den Möglichkeiten des Akkordeons 'infizieren'.