Das EigenArt-Archiv: Rückblicke auf das Veranstaltungsjahr 2010

"Crazy" Chris Cramer

Am Samstag dem 12.12.2009, gab die Jury des Deutschen Rock und Pop Preises bekannt:

Chris Kramer wird ausgezeichnet mit

Gold in der Kategorie
- „Bester Instrumentalsolist“

Silber in den Kategorien
- „Bestes Arrangement“
- „Bester Rhythm & Blues-Sänger“
- „Bestes Rhythm & Blues-Album“
- „Bestes Blasinstrument“

Die Juroren des Deutschen Rock und Pop Preises würdigen mit ihrer Entscheidung vor allem auch Chris Kramers internationale Reputation. Nur sehr selten wird ein einzelner Künstler von diesen kritischen Hörern in dermaßen vielen Kategorien berücksichtigt. Chris Kramer wurde ausgezeichnet für sein aktuelles Album „unterwegs“, als Arrangeur, als Sänger und als virtuoser Instrumentalist.

20 Jahre Bühnenerfahrung und über 1.000 Gigs haben „Crazy“ Chris Kramer zu dem gemacht, was er heute ist: ein Bluesvirtuose mit unerschöpflicher Spielfreude, der seine Musik liebt und seine Lieder lebt.

Kein Wunder also, dass ihn Bands wie Whitesnake, die Blues Brothers, Omar and the Howlers, Woodstock-Legenden wie Canned Heat und Alvin Lee sowie Topmusiker wie Walter Trout und Tommy Emmanuel bereits als Support verpflichteten. Dass bei seinen CDs Hochkaräter wie die Cream-Legende Jack Bruce, Helge Schneider, Pete York, Bernhard Allison und der kürzlich verstorbene Long John Baldry mitwirken, beweist zudem eindrucksvoll den Stellenwert von Chris Kramer in der internationalen Musikszene.

Bei seiner brandneuen CD „…unterwegs“ vereint er erstmals zwei Musiker auf einer CD, die beide durch ihr Engagement bei den Rolling Stones zu Weltruhm gelangten: Chuck Leavell und Mick Taylor. Das hat es noch nie zuvor gegeben! Außerdem sind zwei Musiker der original Muddy Waters Band dabei, sowie Mel Gaynor, der mit Simple Minds 2009 auf Welt-Tournee ist. So konnte Chris jeden seiner Songs mit seiner absoluten Wunschbesetzung auf „unterwegs…“ bannen und hatte für jede Spielart des Blues (mal Chicago-Style, mal rockig, mal etwas funky) genau die Leute, die Garanten für das jeweilige authentische Bluesfeeling sind.

Auf seinen Konzerten verschmilzt der Singer/Songwriter förmlich mit seiner Mundharmonika, begleitet sich dabei wahlweise auf der Dobro oder Gitarre und bannt das Publikum mit fesselnder Mimik. Chris Kramer zählt zu den besten europäischen Bluesharpisten, schreibt Lehrbücher und gibt sein Können seit Jahren in unzähligen Mundharmonikaworkshops weiter. Im Laufe der Zeit sind nicht nur Publikum und Presse auf den sympathischen Ruhrpottler aufmerksam geworden, auch prominente Kollegen wie Götz Alsmann, Jack Bruce und Toots Thielemanns schnalzen mit der Zunge, wenn Chris zur Mundharmonika greift.

Er selbst aber sieht sich ganz bescheiden als schlichter Geschichtenerzähler, der sein Publikum durch den Abend führt. Dabei versprüht er soviel Charme und Entertainment, das so manches Mal die Musik völlig in den Hintergrund tritt. Ein Mann, der aus seinen Schwächen keinen Hehl macht und seine Performance mit einer entwaffnenden Ehrlichkeit versieht, der man sich nur schwer entziehen kann. Mit einem Augenzwinkern versteht er es, auch den Missgeschicken des Lebens etwas Gutes abzugewinnen. Diese Sicht der Dinge entspricht nicht nur der Ruhrpottmentalität des Bergarbeitersohnes, sondern auch der seiner musikalischen Vorbilder, die – wie er selbst – in jungen Jahren dem Blues begegnet sind und von da an für ein Leben lang von diesem Virus infiziert wurden.

Seine rauchige Stimme ist nach fast 20 Jahren Bühnenerfahrung so gereift wie 30 Jahre alter Malt-Whisky. Sie transportiert die deutschen Texte direkt in die Ohren seiner Zuhörer, die sich gut unterhalten fühlen, während aus jeder Pore von Chris Kramer pure Emotion fließt.

Ein Abend mit Chris Kramer ist niemals beliebig, sondern stets individuell und persönlich. Ein Stimme, eine Gitarre und eine handvoll Mundharmonikas, mehr braucht er nicht, um eine dichte Atmosphäre zu schaffen, die Raum für gute Unterhaltung und zugleich tiefe Emotionen lassen.