Das EigenArt-Archiv: Rückblicke auf das Veranstaltungsjahr 2004

Peter Gerdes

Kulinarische Krimi-Lesung

Der EigenArt Kultur e. V. und Kettenburgs als Café-Betreiber hatten eingeladen und vor ausverkauftem Haus wurde der Emdener Krimi-Autor Peter Gerdes präsentiert. Launig stellte Ralf Struck, der Vorsitzende des EigenArt Kultur e. V. den Gast vor und wies dabei das Publikum darauf hin, dass es auf den extra dafür aufgedeckten Papiertischdecken durchaus mitschreiben könne und sich dort natürlich auch mit Lob oder Kritik verewigen solle. Peter Gerdes setzte schlagfertig noch eins drauf und erinnerte daran, letzte Worte festzuhalten – man wisse ja nie, ob bei einer Krimi-Lesung nicht doch jemand zu Schaden käme. Damit hatte er sofort die Lacher auf seiner Seite und ebenso locker fröhlich unterhaltsam verlief der gesamte Abend.

Peter Gerdes trat den Beweis an, dass Spannung und Humor keine Gegensätze sind. Er las aus seinen mit schwarzem Humor gespickten Krimis, wobei er - augenzwinkernd - hintergründigen Witz einfließen ließ. Ein lautes „Flossen hoch!“ entpuppte sich als Buchtitel und die „Quallen“ als Silikon-Implantate. Auch der Slogan „Lass Dich fesseln“ des Leda-Verlages, bei dem seine Bücher erscheinen, trägt diese Handschrift.

Doch Peter Gerdes las nicht nur: Er kündigte auch die Speisenfolge, den Vorspeisenteller und die Suppe an, warnte vor möglichen giftigen Inhaltsstoffen – und las nach dem Essen vor den Überlebenden weiter. Vor dem vielfältigen und leckeren Buffet gab es einige längere Lese-Stücke. Das Publikum kannte Peter Gerdes’ Hauptfigur, Kommissar Stahnke, inzwischen schon beinahe persönlich und konnte sich in seine kriminalistische Denkweise und Analytik gut einfühlen. Mit einer Beschreibung eines mörderischen 10km-Laufes (dies ein besonderes Schmankerl für den Marathon laufenden EigenArt-Vorsitzenden) sowie einem „Tatort“ endete dann die Lesung. Das anschließend rasch aufgebaute Buffet fand ebenso großen Anklang wie Peter Gerdes’ Bücher, die er vielfach und gern signierte. Übrigens: Letzte Worte („Mir wird so blümerant zumute ...“) fanden sich auf den Tischdecken reichlich – aber zu Schaden kam natürlich niemand!

Das Publikum, der vortragende Künstler, die Organisatoren, die weibliche Theken“mann“schaft und das Küchenteam waren sich einig: Es war ein rundum gelungener Abend. Man darf gespannt sein, was sich die ‚Macher’ für den kulturell-kulinarischen Herbst-Termin ausdenken werden.