Das EigenArt-Archiv: Rückblicke auf das Veranstaltungsjahr 2010

Anna Barbara Kastelewicz, Anja Hufnagel, Traute Schlabach

Musik und Texte aus der Zeit des Alten Fritz

Das Programm widmet sich voll und ganz dem wohl musischsten aller preußischen Könige und Kaiser, dem Alten Fritz und seiner Zeit. Von seiner Mutter Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg, einer weltgewandten und im höchsten Maße kunst- und musikinteressierten Frau, erbte er den Sinn für die schönen Künste, welche er in seiner Regierungszeit förderte und denen er auch selbst nachging. So spielte er Querflöte, komponierte und tauschte sich mit intellektuellen Größen seiner Zeit aus.

Mit Barockflöte, Violine und delikaten schauspielerischen Beiträgen holen die Künstler Friedrich den II und seine Zeit in die Gegenwart und werden das Publikum mit Ihrem herrlichen musikalischen Programm, untermalt von Texten und Briefen von und über den Alten Fritz, begeistern.

Anja Hufnagel, die sich vollends der Flöte verschrieben hat und Anna Barbara Kastelewicz, eine mitreißende Geigerin, bilden ein dynamisches und temperamentvolles Duo, das durch die Schauspielerin Traute Schlabach zum Trio wird.

Anna Barbara Kastelewicz erhielt Ihre Violinausbildung an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin und der „Guildhall School of Music and Drama“ in London mit dem Zusatzstudium Barockvioline. Danach spielte sie in verschiedenen klassischen Orchestern, u.a. im Berliner Sinfonieorchester, der Deutschen Oper am Rhein, dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt, sowie auch auf dem Gebiet der Unterhaltungsmusik, u.a. als Solo-Violine in der Produktion „My Fair Lady“ im Berliner Admiralspalast.
Lobende Anerkennung durch die Kritik fand ihr geigerisches Können für ihre kammermusikalischen Auftritte in verschiedenen Ensembles, u.a. bei dem Musikfestival Lüneburger Heide, dessen künstlerische Leiterin sie seit 2007 ist. Ihr Repertoire erstreckt sich von der Barockmusik bis zur Moderne.
Anfang 2008 gründete sie das „neues barockorchester berlin“ und führt mit diesem eine rege Konzerttätigkeit durch, so u.a. mit einer Berliner Erstaufführung des Weihnachtsoratoriums von Antonio Casimiro Cartellieri im Konzerthaus Berlin.
Der jüngste Auftritt des Violinquartetts dieses Orchesters mit einem Programm, das neben barocken Komponisten auch einige Abstecher zu neuerer Musik enthielt, fand Beifall bei Kritik und Publikum.
Mit Einbindung der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ initiierte und leitete sie ein Opernprojekt, die Barockoper „Acis und Galathea“ von Georg Friedrich Händel mit Aufführungen in Berlin, Hamburg und Niedersachsen.

Anja Hufnagel studierte Blockflöte bei Marion Verbruggen, Baldrick Deerenberg und Heiko ter Schegget an der Hoogeschool voor de Kunsten in Utrecht und absolvierte 1993 das Konzertexamen. Seit 1992 lebt sie in Berlin und ist in verschiedenen Ensembles und als Blockflötenpädagogin tätig. 1993 wurde sie durch die Gotthard-Schierse-Stiftung gefördert. Für das Musikinstrumenten-Museum Berlin spielte Anja Hufnagel 1994 die historischen Blockflöten als Hörbeispiel ein. 1997 erschien ihre erste CD, 1999 erfolgte eine weitere CD Produktion. 2000 live Radio Übertragung bei B. Morbach für den SFB. Mit den durch sie gegründeten Ensembles „Isle of Beauty“, „Petite folle“ und „les Baronnies“ gewinnt sie drei Mal in Folge den Wettbewerb Alte Musik Treff im Musikinstrumentenmuseum Berlin. In ihrer letzten CD Aufnahme in 2008 erklingt Musik der Renaissance mit dem Klemisch Consort. In den letzten Jahren widmet sich Anja Hufnagel intensiv der Traversflöte und tritt sowohl solistisch als auch im Orchester mit der Lauten Compagney im In- und Ausland auf.

Traute Schlabach ist Autorin, Choreografin, Schauspielerin und Tanzlehrerin, studierte Germanistik und Geschichte. Während ihres Studiums kam sie mit Tanz in Berührung und entschied sich erst mal dafür. Sie gründete eine eigene Tanzschule, schrieb und inszenierte mehrere Tanztheater, bevor sie sich wieder ihrer eigentlichen Kernkompetenz, dem Schreiben und der Literatur zu wandte. Seit dieser Zeit arbeitet sie in vielfältigen künstlerischen Metiers. Sie schrieb mit ihrem Coautor Reinhard Schmidt acht Dinner Shows, vorwiegend im historischen Setting und spielt ihre eigenen Stücke auch selbst. Bei vielen Gelegenheiten liest sie auch Texte, angefangen von Lyrik aus Orient und Okzident über Romane und Briefe bis hin zu Couplets und Balladen.


Eingebettet wird der künstlerische Vortrag in ein erlesenes Buffet, das uns das Team vom Restaurant-Café NebenAn in bewährter Weise auftischen wird.